Welches ist 2018 der Medtech-Trend mit dem stärksten Einfluss?
Auf einer Skala von 1 bis 10 gebe ich 10 Punkte für die Vernetzung von Apps mit elektromedizinischen Geräten: Immer mehr Menschen nutzen Apps auf Smartphones, Wearables und in naher Zukunft möglicherweise auch implantierte Biosensoren, um Blutdruck, Puls und Blutzuckerspiegel kontinuierlich zu messen und die Daten an Arztpraxen und Krankenhäuser in Echtzeit zu übertragen.
Ein neuer Trend: Medizintechnische Geräte für Diagnose, Bildgebung und Therapie werden mit den Mobilgeräten der Patienten verbunden, deren Therapie online angepasst wird. Apps verlassen die einfache Ecke der Gesundheitstracker, hin zu einem wesentlichen und elementaren Baustein der Gesundheitsversorgung. Für Medtech-Unternehmen eine weitere Wachstumschance.
Wie stark wirkt sich die MDR auf das Wachstum von Medizintechnik-KMU aus?
In jedem Fall wird der Markt neu reguliert und die Unternehmen der Medizintechnik müssen sich zwischen den Wachstumschancen der Digitalisierung und den Risiken der neuen Regulierung, die schon ab Mai 2020 verpflichtend anzuwenden ist, zukunftsorientiert aufstellen. Die Herausforderung könnte größer sein, als den Verantwortlichen lieb ist. Ein nationales Förderprogramm für diese KMUs ist für das Überleben des Klein-Mittelstandes dringend notwendig.
Welche Konsequenzen hat die Digitalisierung von Versorgungsprozessen?
Fakt ist: Digitale Technologien in der Telemedizin und im Bereich E-Health werden zu Effizienzgewinnen und mithin zu neuen Märkten für Unternehmen führen. Der einheitliche Ausbau digitaler Anwendungen, die Interoperabilität der bestehenden Anwendungen sowie die Einbindung aller sonstigen Leistungserbringer – dies sind wichtige Schlüsselfaktoren in einem Zukunftsbild, in dem die Medizintechnikprodukte zu einem bedeutenden und herausragenden Element der digitalen Transformation im Gesundheitsmarkt werden. Die Medizintechnikhersteller müssen ihre Geschäftsmodelle neu ausrichten, um ganz vorne mit dabei zu sein!